ACHTUNG, JETZT KOMMT EIN BISSLE GESCHICHTE:
Das meiste hab ich direkt aus der Wikipedia geklaut, aber bisher hat Wissen noch niemandem geschadet 🙂
Göteborg, gebaut im 17. Jahrhundert als Hafen in den Atlantik (alle anderen Häfen gingen in die Ostsee und die Ostsee wurde damals noch von den Dänen kontrolliert), hatte es den großen Vorteil, das der Hafen ganzjährig eisfrei ist (im Gegensatz z.B. zu Stockholm, wo es gut und gern einfach mal -30°C im Winter haben kann).
Im 18. Jahrhundert wuchs es dann zur Handelsstatt sondergleichen auf, einerseits durch die schwedische Ostindienkompanie, als auch durch die Handelsblockade von Napoleon, der nach Trafalgar etwas pampig meinte, mit den Briten darf keiner mehr spielen .. äh handeln. So hat London einfach regen Austausch mit Göteborg gehabt und beide haben davon enorm profitiert.
Nachdem Napoleons Blockade im 19. Jahrhundert Geschichte wurde, brach auch der Handel zusammen. Allerdings hat man einfach aufs Bankenwesen umgesattelt und das Geschäft florierte gut. Im 20. Jahrhundert war dann die Textilindustrie tonangebend. Insbesondere Gamlestadens Fabrikers ist hier hervorzuheben. Nachdem die Fabriken auf lehmhaltigen Boden gebaut worden sind, gabs ab und an Risse in den Böden und das führte dazu, dass die Kugellager in den Webstühlen schief abgenutzt wurden. Aber, dem Ingenieur sei dank, gabs eine geniale Erfindung, nämlich das Pendelkugellager. Dafür wurde dann flugs eine eigene Firma aufgemacht (AB Svenska Kullagerfabriken, abgekürzt SKF) die dann später letztendlich auch für die bekannte Automarke Volvo zuständig war.
Für das 21. Jahrhundert schreib ich nix, den einen Satz kann man auch in der Wikipedia nachlesen. Sehr gut fand ich nur noch den Spruch:
In Göteborg schreibt man keine Gedichte; man schreibt Rechnungen.
Ich schreib dafür nichts mehr und präsentiere direkt ein paar Bilder aus Göteborg:
Wer bis hier hin durchgescrollt hat, hat sich auch noch was verdient 🙂 In den skandinavischen Ländern ist der Alkohol recht teuer. Das günstigste Bier gabs bisher für 30 SEK (~3,50€), die Biere die man im Supermarkt kaufen kann, sind meist „nur“ mit 3-4% Volumenalkohol versehen.
Warum das so ist, erschließt sich durch die Tatsache, dass der Alkoholkonsum staatlich reguliert wird. In jedem Land gibt es eine Behörde/Firma (in Schweden sogar als AG, wobei nur der Staat Schweden Aktien davon halten darf), die ein Monopol auf den Alkoholverkauf hat, zumindest ab einer bestimmten Prozentzahl (eben jene > 4%). In Schweden heißt der Laden Systembolaget (Ich hab ein Bild davon oben gemacht, allerdings nur von aussen). Man hat wohl früher (bis zum 19. Jahrhundert) hier gesoffen was ging. Dann wurde der Alkohol nicht komplett verboten, aber Rationisiert, d.h. jeder durfte nur eine bestimmte Menge Alkohol pro Monat kaufen. Wikipedia spricht hier von 3 Litern Schnaps pro Monat. Wenn man bedenkt, dass wir hier von Rationierung sprechen, kann man sich vorstellen, was früher gesoffen wurde (bei 3Litern kann man jeden Tag ein Glas (10cl) Schnaps trinken. Ich find das immernoch viel).
Naja, seit 1995 ist das alles bissle anders, da ist Schweden der EU beigetreten und der freie Handel weicht das ganze ein bißchen auf. Trotz allem ists schweineteuer.