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Sabattical

CheapSleep – Party!

UPDATE: Habe die Adresse des Clubs rausgefunden: Ravintola Stadin Tähti (Mäkelänkatu 2, 00500 Helsinki, close to Sturenkatu).

Die Auswahl des Hostels hat sich nicht besonders verändert über die Zeit. Während ich am Anfang über hihostels.com gesucht und gefunden habe, bin ich dann irgendwann einfach wild über hostelworld.com, hostelbookers.com oder einfach booking.com. Auch der Lonely Planet bietet für viele Städte eine kleine Übersicht (z.B. für Helsinki). Wie ich letztendlich auf das CheapSleep gekommen bin, weiß ich selbst nicht mehr. Die Hauptargumente waren: Ist erst knapp ein Jahr alt, liegt nahe dem Stadtkern und ist günstig.

Wie auch immer, erstmal mich ne Runde hingehauen (geschlafen hab ich übrigens ne Menge in den letzten Monaten. Schlafen ist einfach gut :)), dann direkt zwei schweizer Jungs kennengelernt und ein bissle geschwätzt. Dann waren noch zwei schweizer Mädels kennengelernt und dann wars klar, dass wir alle abends gemeinsam irgendwohin gehen.

Nach diversen Unsicherheiten wurde erstmal im Hostel der Schlachtplan vorbereitet. Das eine oder andere alkoholische Getränk wurde bereits probiert, man muss ja den lokalen Gepflogenheiten seine Ehrerbietung erweisen. Letztendlich hat dann Mike (eine schillernde Persönlichkeit: in Palästina geboren, hat eine äthiopische Frau (seine dritte), lebte für mehrere Jahre in Deutschland und ist inzwischen finnischer Staatsbürger. Und: er ist schwarz (oder wie man auch immer das politisch korrekt ausdrückt). Die BESTE Szene überhaupt war dann der Zeitpunkt, als er anfing sein Gespräch mit einem Finnen zu unterbrechen, um auf hebräisch mit einem Israelit zu beginnen. Wenn du einen schwarzen Finnen siehst, der hebräisch redet, dann wirfst du alle Vorurteile über Bord, die du jemals über oberflächliche Einschätzungen hattest) dann entschieden, wir gehen einfach ums Eck in eine kleine Disco. Wir, d.h. ca. 1000000000 Leute:

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Nunja, auf gehts in die Disco. Ich hatte schon Angst, mir wird das nicht gefallen, weil mein Musikgeschmack ist … sagen wir mal … schwierig. Wenn ich die Musik nicht mag, werd ich schnell muffig und verbreite so eine passive Stimmung.

Die Musik war scheiße. Barbie Girl. Cotton Eye Joe, Captain Jack. Die 90er in ihrer schlimmsten Façon. Aber, was so ein Haufen an netter Leute ausmachen kann 🙂 Zusätzlich gabs einen Blackjack-Tisch. Einfach am Rand der Tanzfläche. Ein Konzept das ich in mehreren Bars in Helsinki als auch Stockholm erlebt habe. In jedem Fall hab ich mal 20€ investiert und nach ca. 15min war ich dann runter auf 1€. Mike, der zeitgleich anfangen hatte, hatte bereits 45€ zusammen (dh. Gewinn von 25€). Er hat dann einen schlauen Schritt gemacht und direkt seine 20€ Einsatz sich auszahlen lassen.

Ich hab also quasi alles was ich hatte gesetzt und hatte Glück, nach wieder 10min war ich auf 20€. Jetzt sollte man aufhören. Ich hab aber nochmal bis auf 27€ aufgestockt, nur um den unheimlichen Gewinn von 7€ direkt wieder zu verzocken. Immerhin kam ich so dann ohne Verlust aus der Sache raus, ganz im Gegensatz zu Mike, der seinen anfänglich schlauen Schritt wieder rückgängig machte und dann noch weitere 80€ investierte.

Nachdem ich also Glück im Spiel hatte, gings zurück auf die Tanzfläche. Wir hatten von denn 23240934 Leuten übrigens den Großteil am Eingang verloren, da man sowohl Eintritt zahlen musste (8€) als auch über 21 (oder 23?) sein musste. Umso besser für mich, ich bin ja alt und Großverdiener 🙂

Das Bier war übrigens vergleichsweise günstig, gerade mal 5€ für den halben Liter.

Um kurz vor drei haben die zwei Schweizerinnen den Entschluss gefasst aufzubrechen (der Rest war schon größtenteils verschwunden oder unauffindbar) um den Sonnenaufgang anzuschauen. Ich fand die Idee großartig und leerte schnell mein Bier. Voreillig, da eine der Damen noch eine rauchen musste. Glaub ich. Ist schon wieder eine Weile her, deswegen sind die Details verschwommen 🙂

Ich wollte die Wartezeit auf die Raucher sinnvoll verbringen, also hab ich mir noch ein Bier bestellt. Eine blonde Finnin hinter mir laberte mich an, ich hab erstmal kein Wort verstanden (zuerst ihr Finnisch nicht und dann ihr Englisch). Stellte sich raus, die wollte nur meine Tresenposition ausnutzen, so dass ich ihr Kippen kaufen kann (gabs an der Theke).

Als Dank hat sie mich dann auf einen finnischen Drink eingeladen. Schmeckte nach Alkohol und war irgendwie braun. Mehr war nicht zu erkennen. Wir haben uns dann noch sehr gut unterhalten (sie wollte dann eine rauchen, ich bin mit), zwischendurch kam noch ein andere Finne und die zwei haben dann versucht mir die finnische Sprache anhand einer Zigarettenschachtel beizubringen (Anm. d. Red: In Finnland ist alles offizielle sowohl finnisch als auch schwedisch bezeichnet, z.B. auch die „Rauchen gefährdet ihre Gesundheit“-Aufdrucke auf Zigarettenschachteln). Der Finne war aber rotzevoll, d.h. ein sinnvolles Gespräch war eher weniger zu führen. Zwischendrin entschied dann die Finnin, die übrigens irgendwas mit „Mikku“ hieß, es wäre Zeit zu gehen. Zwischendrin hat sie noch ihre Schuhe verloren.

Am nächsten Tag musste ich nochmal zurück um den Ort zu dokumentieren. Hier wäre die Discothek:

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Die war in der Nähe von diesem „Wahrzeichen“ (das hab ich in keinem Reiseführer gesehen). Wo genau diese Disco war, weiß ich auch nimmer, auf jeden Fall in Laufweite vom Hostel. Ich hab zwar mal Streetview bemüht, allerdings ist das ganz schön lästig alle Straßen abzulaufen. Und die Ähnlichkeitssuche von Google brachte auch keine Erkenntnisse.. Kaum ein, zwei Leute gefragt, schon ists klar wo der Club liegt:

Ravintola Stadin Tähti
Mäkelänkatu 2. 00500 Helsinki

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