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Diplomarbeit

xUnit

Testen von Programmen ist wichtig. Das wurde schon recht früh erkannt. Ich hab ja schon früher über Unit-Testing und Refactoring geschrieben. Jetzt les ich gerade das Buch „xUnit Test Patterns – Refactoring test code“ von Gerard Meszaros (ISBN-13: 978-0-13-149505-0). Dicker Schmöker mit knapp 890 Seiten. Ich werde hier jetzt ab und an ein paar Gedanken zu diesem Buch verfassen und wahrscheinlich auch Kapitelweise eine Zusammenfassung. Eigentlich dient das nur meinem Verständnis, aber vielleicht hat auch jemand anderes was davon 🙂

The Fragile Test Problem

In meinem Praxissemester bin ich über WinRunner gestolpert. An sich eine schöne Idee, einfach ein paar Mausbewegungen und Klicks aufzeichnen und schauen ob auch das rauskommt, was rauskommen sollte. Scheitert aber schon an diversen Sachen, z.B. wenn man die Sprache im Programm umstellt. Zwar sollte sowas nicht die Funktionalität eines Programmes verändern, aber wer weiss, Bugs sind überall. Meszaros kategorisiert das ganze (er nennt es „The Fragile Test Problem“) in vier Fallgruben aufgeteilt.

Behaviour Sensitivity

Wenn sich das Verhalten eines Systems ändert (weil sich z.b. die Anforderungen geändert haben), dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Tests, die die geänderte Funktionalität prüfen, scheitern sehr gross (uff, was ein Satzbau). Das ist jetzt nichts spezielles für so Programme wie WinRunner, das ist immer so. Wenn ich bei einem Auto auf vier Reifen teste, die Requirements aber plötzlich ein Dreirad wollen, dann MUSS das schiefgehen. Richtig fies wird es erst, wenn wir uns auf die Funktionalität verlassen um das System in einen Status zu bringen, in dem wir einen Test ausführen.

Interface Sensitivity

Grundsätzlich ist das Testen einen Systems über die Benutzeroberfläche eine schlechte Idee. Jede minimale Änderung bringt jeden Test zum Scheitern. Und dies ist völlig unabhängig von der Benutzeroberfläche (GUIs wie QT oder GTK, CLI (Command Line Interfaces) oder Weboberflächen (Buzzword: Ajax, Web 2.0)).

Data Sensitivity

Alle Tests starten an einem Zeitpunkt, an dem bestimmte Konditionen gegeben sind. Irgendwelche Datenstrukturen sind vorhanden und werden genutzt. Solange man nich immensen Aufwand investiert um die Tests von diesen Daten unabhängig zu machen, ist es höchstwahrscheinlich das die Tests scheitern.

Context Sensitivity

Nachdem der Datenkontext schon wichtig ist, kommen natürlich noch andere externe EInflüsse dazu. Das können so simple Dinge wie die Uhrzeit sein (Sommer-/Winterzeitumstellung), aber auch Geräte wie Drucker oder Server.

All diese Abhängigkeiten machen das deterministische Wiederholen von Tests sehr, sehr schwierig. Natürlich gibt es viele Möglichkeiten diese Abhängigkeiten zu umgehen, aber egal welche Methode man nimmt, sie bleiben bestehen. Die xUnit-Familie stellt ein paar Muster zur Verfügung die uns einen grossen Grad an Kontrolle ermöglichen. Wir müssen nur noch lernen sie zu nutzen.

Dieses Testen wird übrigens „regression testing“ genannt. Regression bedeutet auf Deutsch „Rückwärtsbewegung“ und spiegelt das auch gut wieder. Wir haben ein fertiges Produkt und bewegen uns beim Testen von Vorne nach Hinten (Von der GUI zum Backend). Einen völlig anderen Ansatz spielt hier die testgetriebene Entwicklung (test-driven development), die das Prinzip umkehrt. Mittels dieser Methode wird eher das Verhalten von Software die noch geschrieben wird beschrieben, als die fertige Software rückwärts getestet.

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Praxissemester Studium

Unit Testing

In der Softwareentwicklung gibt es, wie in jeder Ingenieursdisziplin, ein Vorgehensmodell wie komplexe Software am Besten erstellt werden sollte. Diese Planung trennt die einzelnen Schritte der Entwicklung in Teilprobleme auf, die dann weniger komplex und somit leichter zu beherrschen sind.

In der Softwareentwicklung gibt es derer fünf:

  1. Planung
  2. Analyse
  3. Design (Entwurf)
  4. Implementierung
  5. Validation und Verifikation

Ich werde hier nur auf den fünften Teil eingehen, für die ersten Teile empfehle ich jetzt nur einfach spontan mal UMLet.