Gestern war ich in Karlsruhe. Man wohnt ja dort. Und ausserdem war ich schon lange nicht mehr im Kino. War ein <ironie>spitzen</ironie> Film. Hieß Redbelt. War komisch. Wirklich komisch. Die Dialoge waren teilweise .. nunja. Verloren. Die Story war teilweise sehr laetschig. Und die andauernde Anpreiserei der Samurai-Ehren-Tradition geht auch auf die Nerven. Doof.
Kommen wir aber zum eigentlich Grund für diesen Eintrag: die gute Tat. Als Pfadfinder macht man sowas ja. Gestern Abend also ins Auto gestiegen, wurde von einer Dame aufgehalten. Geschaetztes Geschätztes (ich hab wieder Umlaute, hurra) Alter: 42. Es war ja Sperrmüll. Und die hat gerade so zwei ganz tolle Schränke gefunden und drei Taschen und noch fünf Dies und 18 Jenes. Ob ich denn kurz Zeit hätte ihr das Zeug durch die Gegend zu fahren.
Erstmal grundsätzlich schon eine komische Situation. Ich würde niemanden auf der Strasse ansprechen, damit der mir mein Zeugs durch die Gegend kutschiert. Nun, nachdem klar war, dass es nur um vier Häuserblocks ging und sowieso aufm Weg lag, mach ich das halt. Hätt ich es mal gelassen. Die 5min Autofahrt waren die längsten meines Lebens. So eine Labertasche hab ich selten erlebt. Naja, mach ich halt den Smalltalk mit, ich weiss ja dass es nicht lange dauert.
Ausser die Dame weiss nicht, wie man an ihre Wohnung hinkommt. Wie kann man sowas nicht wissen? Nun, bin ja Pfadfinder also finde ich den Pfad bis vor die Tür selber. Also den befahrbaren, bin ja amerika-verseucht diesbezüglich. Nix geht ohne Auto. Geschwind noch ausgeladen und ab dafür.
Neee, warten Sie mal, ich will Ihnen noch was geben.
Och, 5 Euro haett ich genommen. Oder Schokolade. Wobei, sowas soll ich ja nicht von Fremden annehmen. Naja, nachdem Sie bereits wusste das ich ne Informatikerlehre (nein, der Unterschied zwischen „Studium“ und „Lehre“ war ihr nicht so geläufig) mache, meinte sie nur:
Ich hab da so eine Zeitschrift, so mit PCs und so.
Gut. Prinzipiell bin ich da erstmal nicht abgeneigt, auch wenns wahrscheinlich eine Computerbild ist. Kruschtelt die 5min in Ihren Sachen rum und reicht mir den Wachturm.
Der ist ja ganz aktuell, so mit Internet und so. Und das bringt bestimmt was. Ich geb das Ihnen mal mit.
Ganz aktuell mit Internet. Und Viren darin und so. Naja, war ja nett gemeint. Nun kam aber noch die Tochter ins Spielt. Gefuehlte 16. „MAMAAAA“, rief Sie durch den Hof. Rennt auf Mama zu, sieht den angeschleppten Sperrmüll und schreit: „Das ist meins“.
Früher gabs sowas nicht 🙂 Da wäre das so gelaufen: „Hallo Mama, schoen dich zu sehen. Wie war dein Tag? Oh, du hast da aber ein paar schöne Müllstücke Fundstücke dabei. Und dieser Schrank sieht ja super aus, darf ich den haben?“
Heutzutage: „MAMAAAAAA, das ist meins“.
Abschliessende Frage: „Sagen Sie mal, sind sie eigentlich verheiratet?“ …. jetzt hilft nur noch die Flucht. Gott sei Dank wohn ich offiziell in Stuttgart, ganz weit weg und selten hier 🙂